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Quelle:
mz-web.de
Hilfe rund um die Uhr
VON STEFAN THOMÉ, JOACHIM BEYER, RONNY BANAS
Birger Häckel (links) bei einer Kniebehandlung auf Probe an Toni Preußer,
Fußballer bei Grün-Gelb Osterfeld. (FOTO: CORINA WUJTSCHIK)
WEISSENFELS/MZ. Scheinbar ist es vielen
Sportvereinen aus dem Altkreis Weißenfels entgangen, dass es seit dem Herbst
2009 ein spezielles Angebot für Sportverletzungen und Notfälle gibt. Der
Kreissportbund (KSB) Burgenland hatte bereits vor rund eineinhalb Jahren mit dem
Gelenkzentrum Jena per Handschlag eine Kooperation vereinbart.
Schnelle und kompetente Hilfe
KSB-Geschäftsführer Ron Schlehahn: "Die Zusammenarbeit ermöglicht es unseren
Mitgliedern, die 24-Stunden-Hotline für Notfälle und die anschließende Betreuung
zu nutzen." Dabei gehe es vor allem darum, verletzte Leistungs- und
Freizeitsportler richtig zu behandeln und schnell wieder fit zu bekommen. Zudem
bietet das Projekt ein umfangreiches Paket von der Prävention bis zur
Rehabilitation.
Doch während das Angebot von Clubs im Bereich Naumburg und Zeitz bereits rege
wahrgenommen wird, ergab eine Umfrage der MZ, dass immer noch viele Vereine rund
um Weißenfels nichts davon wissen. Horst Linke, Vorsitzender des SV Rot-Weiß
Weißenfels, gibt zwar zu, sich an eine Mitteilung des KSB erinnern zu können,
doch er sah insbesondere die Fußballer diesbezüglich in guten Händen.
Entsprechend war Abteilungsleiter Michael Dittmar bisher uninformiert. "Medizinisch
sind wir sehr gut versorgt", betont Dittmar. Dennoch: "Wir werden uns mit dem
Angebot auseinandersetzen."
Ähnlich denkt Uwe Gering, Chef der Handball-Spielgemeinschaft Saaletal
Reichardtswerben-Prittitz. Deren Verbandsliga-Männer hatten zuletzt in Spielen
schwere Verletzungen zu beklagen. Gering: "Im Notfall halten wir uns an die
Rettungsleitstelle. Und in die Nachversorgung reden wir den Spielern nicht rein,
das überlassen wir ihnen selbst." Aber Gering will seine Mitglieder nun
entsprechend informieren. Rolf Blanke, Präsident des Floorball-Bundesligisten
UHC Weißenfels, kann sich derweil ebenfalls nicht erinnern, dass bei
Versammlungen oder in Informationen des KSB die Kooperation verkündet wurde.
Doch obwohl er seine Schützlinge ebenfalls bestens versorgt sieht, begrüßt er
die Initiative. "Das ist eine interessante und positive Sache, die wir künftig
im Auge behalten werden", so Blanke.
Zwar bedauert Schlehahn den offensichtlich mangelhaften Informationsfluss. Aber:
"Seit der Gebietsreform müssen wir 300 Vereine erreichen. Das gelingt in der
Breite leider noch nicht ", räumt er ein und hofft auf Besserung.
Positive Erfahrungen in Osterfeld
Die Partnerschaft entstand über Schlehahns persönlichen Kontakt zum Orthopäden
Birger Häckel, Chefarzt in Jena. "Ich hatte vor einiger Zeit
Bandscheibenprobleme", erzählt Schlehahn. Beim Gelenkzentrum Jena habe er
innerhalb von einer Woche einen Termin erhalten und sei optimal behandelt worden.
Schnell kam er dabei mit dem 45-jährigen Häckel, selbst ehemaliger Sportler, ins
Gespräch und es entstand die Idee zur Zusammenarbeit.
Mittlerweile ist Häckel Förderer des Burgenland-Sports. Er unterstützt den
jährlichen Sportlerball in Freyburg und sponserte zuletzt 80 Trainingsleibchen
für einige ausgewählte Vereine. Als erstes bekam der Fußballverein Grün-Gelb
Osterfeld 20 Stück übergeben. Hier wurden sehr gute Erfahrung gesammelt. "Wir
nutzen das Angebot seit etwa vier Monaten und sind mehr als zufrieden", sagt
Jörg Girke, Vorsitzender des Clubs. Sieben Aktive hätten davon schon profitiert,
drei seien sogar erfolgreich operiert worden. "Es lief alles glatt. Ich kann das
jedem Verein nur empfehlen", so Girke. Ein großer Vorteil sei, dass verletzte
Sportler wesentlich schneller behandelt werden als üblich.
"In unserem Metier ist es von großem Vorteil, wenn man eine Vorgeschichte als
Sportler hat", sagt Häckel, der zusammen mit seinen Kollegen Joachim Zink und
Frank Bornmann, allesamt Unfallärzte der Berufsgenossenschaft sind, auch Praxen
in Bad Sulza beziehungsweise Stadtroda betreibt sowie Kooperationspartner des
Therapiezentrums in Bad Kösen ist. Das könnte eine Anlaufstelle für verletzte
Sportler aus dem Kreis werden, da, so Häckel, in Bad Kösen beste Bedingungen für
die Nachbehandlung bestehen.
Die Hotline-Nummer lautet:
0180/3445445. Weitere Informationen beim KSB, Telefon: 03445/775829 oder
per E-Mail: info@gelenkzentrum-jena.de sowie im Internet. |