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Höchster Auswärtssieg für TSV Reichardtswerben
von Daniel Wolf-Dziura
Der TSV Reichardtswerben hat sich mit einem 30:17 Auswärtssieg
eindrucksvoll für die Heimspielniederlage gegen den Tabellenletzten SG Kühnau
revanchiert. In der Dessauer Sporthalle Berufsschulzentrum überrannten
die Gäste in einem wahren Sturmlauf in den letzten 25 Minuten die Kühnauer,
die jetzt mit dem Rücken zur Wand stehen, und den Klassenerhalt aus
eigener Kraft nicht mehr schaffen können. Doch richtig zufrieden konnte
TSV-Trainer Michael Herda nur mit der zweiten Hälfte sein. Zwar
beherrschte der Aufsteiger den Gastgeber auch im ersten Spielabschnitt,
versäumte es aber, daraus Kapital zu schlagen. Die Reichardtswerbener
zeigten wieder einmal, dass sie noch nicht in der Lage sind, über sechzig
Minuten auf hohem Niveau Handball zu spielen.
Bereits zu Beginn waren die TSV-Akteure optisch klar überlegen, zeigten
dem Schlußlicht deutlich seine spielerischen Grenzen auf. Aus einer von
Eckhard Reischke gut organisierten und kompakten Abwehr starteten sie
vielversprechende Angriffe, scheiterten in der ersten Hälfte aber
mehrfach an sich selbst. Nach 19 Minuten führten die Gäste eigentlich
beruhigend mit 8:4, doch besagte Schwächen im Torabschluß ließen die Kühnauer
noch einmal Morgenluft wittern. Die nahmen die Geschenke des TSV dankend
an und schlossen bis zum 9:9 wieder auf. Einem exzellent aufgelegtem Mirko
Hüttig im Reichardtswerbener Kasten war es zuzuschreiben, dass sich der
TSV mit 10:9 in die Kabine verabschieden konnte. Dort gab es noch einmal
deutliche Worte von Herda, der vor allem an die Blamage im Hinspiel
erinnerte. Damals verschenkte der TSV trotz zeitweiliger 7-Tore Führung
noch zwei Pluspunkte.
Der Gastgeber lag in der 36. Spielminute sogar noch mit 13:12 in Front,
ehe ein Ruck durch die Reichardtswerbener Reihen ging. Wie aus heiterem
Himmel brach es jetzt über die Rand-Dessauer herein. Mirko Hüttig erklärte
sei Tor zur geschlossenen Veranstaltung, kaufte den Gäste mit zwei
gehaltenen Siebenmetern den Schneid ab und brachte die nötige Sicherheit
ins Reichardtswerbener Spiel. Im Angriff traf der TSV nach belieben und
nutzte die Schwächen den gegnerischen Schlußmanns. Mit einem 14:2 Lauf für
die Gäste innerhalb von 15 Minuten waren die Fronten endgültig geklärt.
Kapitän-Vertreter Peter Klaaßen äußerte sich dazu im Anschluß:
"Erst einmal vielen Dank an die Zuschauer für die lautstarke Unterstützung.
Wir haben uns in einen Rausch gespielt. Bei uns klappte alles, bei Kühnau
nichts mehr. Man hat heute den Tabellenunterschied im zweiten Abschnitt
deutlich gesehen. Trotzdem haben wir es uns in der ersten Hälfte selber
schwer gemacht".
Vor dem letzten Heimspiel am 21. April in Braunsbedra stehen die
Reichardtswerbener auf Platz 5. Und den will der TSV auch gegen Frankleben
verteidigen. |
Für den TSV spielten: Mirko Hüttig und Bernd Lehmann im
Tor, Frank Eichardt und Peter Klaaßen (je 6), Nico Schendel (5), Alex
Enke (5/1), André Rößler (3), Matthias Haustein und Sven Kynast (je 2),
Sebastian Enke (1), Eckhard Reischke, Ingo Graßmeyer |